Als Anna-Marie Schmidt für Nachrichten Lokal
Der rote Lack glänzt verführerisch in der Sonne. Ferraris faszinieren mit ihrer Kraft und Eleganz. Doch in Nürnberg hat die Faszination für die italienischen Boliden eine dunkle Wendung genommen. Ein renommierter Händler steht im Zentrum eines aufsehenerregenden Betrugsskandals, der die Sportwagen-Szene erschüttert.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Inhaber von Mertel Italo Cars. Er soll zahlreiche Luxusfahrzeuge mehrfach verkauft haben. Besonders pikant: Viele Kunden zahlten sechsstellige Beträge, ohne je ihren Ferrari zu erhalten. Vor dem Showroom in Nürnberg standen in den letzten Wochen verzweifelte Käufer.
«Das Vertrauensverhältnis zwischen Händler und Kunde ist im Luxussegment besonders wichtig», erklärt Automobilexperte Thomas Meier. «Solche Vorfälle schädigen den Ruf der gesamten Branche.»
Erst letzte Woche beobachtete ich selbst, wie ein aufgebrachter Kunde vor dem nun verschlossenen Showroom stand. Seine Geschichte klang erschütternd: 350.000 Euro überwiesen, kein Ferrari geliefert, der Händler nicht erreichbar.
Die Schadenssumme könnte in die Millionen gehen. Zahlreiche Betroffene haben sich bereits bei den Behörden gemeldet. Der Fall erinnert an ähnliche Betrugsfälle im Luxussegment, bleibt aber in seinem Umfang außergewöhnlich.
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis: Selbst beim Kauf eines Traumwagens ist Vorsicht geboten. Die schillernde Welt der Supersportwagen hat ihre Schattenseiten – manchmal verschwinden die roten Träume schneller als sie beschleunigen können.