Ein Feueralarm am Münchner Stachus hat am Dienstagvormittag den S-Bahn-Verkehr im Zentrum lahmgelegt. Tausende Pendler saßen fest, als gegen 10:30 Uhr alle S-Bahnen auf der Stammstrecke den wichtigen Knotenpunkt ohne Halt passieren mussten. Nach Angaben der Feuerwehr München wurden täglich rund 840.000 Fahrgäste von der Störung betroffen.
Die Brandmeldeanlage im unterirdischen Bereich des Stachus hatte ausgelöst, was einen Großeinsatz der Feuerwehr zur Folge hatte. «Wir mussten den gesamten Bereich sicherheitshalber räumen, bis die Ursache geklärt war», erklärte Einsatzleiter Michael Brenner. Vorsorglich wurden auch die angrenzenden Geschäfte im Stachus-Einkaufszentrum evakuiert. Nach etwa 90 Minuten konnte Entwarnung gegeben werden – es handelte sich um einen Fehlalarm, vermutlich ausgelöst durch Bauarbeiten im Untergeschoss.
Am Marienplatz und Hauptbahnhof bildeten sich derweil lange Schlangen. Als Münchner, der täglich mit der S-Bahn unterwegs ist, war das Chaos vor Ort fast greifbar – viele Reisende wirkten ratlos, die Informationslage war zunächst dürftig. Die Deutsche Bahn richtete Ersatzverkehr mit Bussen ein, doch dieser kam aufgrund des ohnehin dichten Innenstadtverkehrs nur schleppend voran.
Der Normalbetrieb wurde gegen 12:15 Uhr wiederaufgenommen. Die Auswirkungen waren jedoch noch bis in den Nachmittag spürbar. Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie empfindlich das Münchner S-Bahn-System auf Störungen reagiert. Die seit Jahren diskutierte zweite Stammstrecke soll künftig genau solche Probleme verhindern.