Die Hamburger Feuerwehr verzeichnete 2023 einen dramatischen Anstieg der Einsätze. Insgesamt rückten die Einsatzkräfte zu 321.913 Notfällen aus – ein Plus von über 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders der Rettungsdienst war stark gefordert, wie die aktuelle Jahresstatistik zeigt.
«Diese Zahlen verdeutlichen die enorme Belastung unserer Einsatzkräfte», erklärt Feuerwehrchef Christian Schwarz bei der Vorstellung der Bilanz. Die Rettungswagen wurden zu 287.776 Einsätzen gerufen, während die Brandbekämpfer 8.631 Mal ausrückten. Der Anstieg übertrifft selbst die hohen Einsatzzahlen aus der Zeit vor Corona.
Wer regelmäßig an der Feuer- und Rettungswache Berliner Tor vorbeikommt, kennt das ständige Martinshorn. Als langjährige Beobachterin des Hamburger Rettungswesens fällt mir auf: Die Wachen in den äußeren Stadtteilen sind besonders gefordert. In Bergedorf und Harburg fehlt es zunehmend an Einsatzkräften.
Die Feuerwehrgewerkschaft fordert dringend mehr Personal. Ab Herbst sollen immerhin 70 neue Rettungssanitäter ihre Ausbildung beginnen. Ob das ausreicht? Die Einsatzzahlen sprechen eine deutliche Sprache. Während wir auf politische Lösungen warten, rücken die Retter weiterhin täglich zu fast 900 Notfällen aus.