Die Feuerwehr Ratingen erlebte gestern einen der intensivsten Tage ihrer Geschichte mit insgesamt 86 Einsätzen innerhalb von 24 Stunden. Eine solche Einsatzdichte wurde zuletzt vor fünf Jahren während des Sturmtiefs «Ela» verzeichnet. Die extreme Hitze mit Temperaturen über 35 Grad verschärfte die ohnehin angespannte Lage für die Einsatzkräfte.
Besonders dramatisch waren zwei Großbrände im Stadtgebiet. Am Nachmittag stand ein Mehrfamilienhaus in Flammen, während am Abend ein Gewerbebetrieb im Industriegebiet Ost Feuer fing. «Unsere Leute arbeiten am absoluten Limit«, erklärte Einsatzleiter Thomas Koebe. «Die Kombination aus Hitze und Dauereinsatz stellt eine enorme körperliche Belastung dar.» Die Feuerwehrleute kämpften nicht nur gegen die Flammen, sondern auch gegen Dehydrierung. Man konnte förmlich die Erschöpfung in ihren Gesichtern sehen.
Neben den Bränden gab es zahlreiche hitzebedingte Notfälle. Besonders ältere Menschen litten unter Kreislaufproblemen. Die Stadt hat mittlerweile einen Krisenplan aktiviert und zusätzliche Kräfte aus Nachbargemeinden angefordert. Die lokalen Behörden rechnen mit weiteren kritischen Tagen, bis die angekündigte Abkühlung eintritt. In solchen Ausnahmesituationen zeigt sich die beeindruckende Einsatzbereitschaft unserer Rettungskräfte.