Das Filmfest München startete gestern bei hochsommerlichen 32 Grad im Mathäser Filmpalast. Über 130 Filme aus 52 Ländern werden bis zum 7. Juli dem Publikum präsentiert. Laut Festivalleitung wurden bereits mehr als 35.000 Tickets im Vorverkauf abgesetzt – ein Rekord in der 43-jährigen Geschichte des Festivals.
Die Eröffnungsgala lockte zahlreiche Prominente auf den roten Teppich. Besonders Sandra Hüller, die für ihren neuen Film «Winterreise» anreiste, sorgte für Aufsehen. «München war immer ein besonderer Ort für mich. Das Publikum hier hat eine einzigartige Offenheit für experimentelles Kino», erklärte die Oscar-nominierte Schauspielerin im Gespräch. Festivaldirektor Christoph Gröner betonte die Bedeutung des diesjährigen Schwerpunkts auf Klimawandel-Themen: «Wir wollen nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen.»
Die Warteschlangen vor den Kinosälen zogen sich gestern trotz der Hitze durch das ganze Foyer. Als Münchner Stammgast beim Filmfest beobachte ich seit Jahren, wie das Festival an Strahlkraft gewinnt. Besonders die Gespräche mit internationalen Filmemachern nach den Vorführungen machen den besonderen Reiz aus.
Für die kommenden Festivaltage sind weitere Höhepunkte angekündigt. Die Auswirkungen auf Münchens Kulturszene sind bereits jetzt spürbar. In den Cafés rund um die Spielstätten wird eifrig über Filmentdeckungen diskutiert. Das Filmfest bleibt ein Ort, an dem Kino noch gemeinsam erlebt werden kann – wichtiger denn je in Zeiten des Streamings.