Der Rote Teppich des Münchner Filmfests glänzte dieses Jahr besonders hell. Zwischen Hollywoodstars und deutschen Filmschaffenden sorgte ein Versprechen für Aufsehen: Ministerpräsident Markus Söder kündigte eine deutliche Aufstockung der bayerischen Filmförderung an. Die Summe soll von aktuell 40 auf beeindruckende 70 Millionen Euro pro Jahr steigen – ein echter Paukenschlag für die Branche.
Die Reaktionen vor Ort waren überwältigend. Produzenten, Regisseure und Schauspieler applaudierten begeistert. Bayern positioniert sich damit als starker Konkurrent zu Berlin und Nordrhein-Westfalen im Wettbewerb um Filmproduktionen. Besonders die Studios in München-Geiselgasteig dürften profitieren. «Diese Förderung ist ein wichtiges Signal für den deutschen Film in schwierigen Zeiten», betonte Filmfest-Leiterin Diana Iljine bei der Eröffnungsgala. Als ich durch die Festivalmenge schlenderte, spürte ich förmlich die Aufbruchstimmung. Eine junge Regisseurin erzählte mir mit leuchtenden Augen von ihrem Projekt, das nun vielleicht doch Realität werden könnte.
Die erhöhte Förderung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Streamingdienste verändern die Filmlandschaft grundlegend. Traditionelle Kinos kämpfen um Zuschauer. In diesem Spannungsfeld könnte Bayerns Initiative tatsächlich den Unterschied machen. Die Frage bleibt: Werden die zusätzlichen Millionen nachhaltige Strukturen schaffen oder nur kurzfristige Erfolge ermöglichen? Der bayerische Film steht jedenfalls vor spannenden Zeiten.