Die Reisepläne hunderter Passagiere am Flughafen Köln/Bonn wurden gestern durchkreuzt. Insgesamt 37 Flüge fielen aufgrund eines unerwarteten Streiks des Bodenpersonals aus. Besonders betroffen waren Verbindungen nach Berlin, München und beliebte Urlaubsziele am Mittelmeer. Der Streik begann um 4 Uhr morgens und legte weite Teile des Flughafenbetriebs lahm.
«Wir bedauern die Unannehmlichkeiten für unsere Fluggäste zutiefst», erklärte Flughafensprecher Thomas Keller. Die Gewerkschaft Verdi fordert bessere Arbeitsbedingungen und eine Lohnerhöhung von sechs Prozent. Die Verhandlungen waren letzte Woche ins Stocken geraten. Vor den Schaltern bildeten sich lange Schlangen. Viele Reisende versuchten verzweifelt, auf andere Flüge umzubuchen oder alternative Transportmöglichkeiten zu finden.
Ein Blick in die Abflughalle zeigte das ganze Ausmaß des Chaos – Koffer stapelten sich, während Familien auf dem Boden saßen und warteten. Besonders bitter für die vielen Kölner, die in die Pfingstferien starten wollten. Einige Passagiere nahmen die Situation mit rheinischem Gleichmut: «Et hätt noch immer jot jejange.»
Der Flughafenbetreiber rechnet mit Normalisierung des Betriebs ab heute Mittag. Reisende sollten dennoch ihren Flugstatus online überprüfen und früher anreisen. Dieser Streik könnte nur der Vorbote weiterer Arbeitsniederlegungen im Sommer sein – eine beunruhigende Aussicht für die anstehende Hauptreisezeit.