Die Bundespolizei am Flughafen Köln/Bonn hat erneut einen brisanten Fund gemacht. Bei der Kontrolle eines 36-jährigen Reisenden wurden gestern Waffenteile und scharfe Munition im Handgepäck entdeckt. Seit Jahresbeginn wurden bereits über 30 Verstöße gegen das Waffengesetz am zweitgrößten Flughafen Nordrhein-Westfalens registriert.
Der Mann wollte nach Istanbul fliegen, als die Sicherheitskontrolle anschlug. In seinem Rucksack fanden die Beamten mehrere Pistolenteile und 25 Schuss scharfe Munition. «Solche Funde sind keine Seltenheit mehr«, erklärt Polizeisprecher Wolfgang Maier. «Viele Reisende sind sich der strengen Vorschriften nicht bewusst oder ignorieren sie fahrlässig.» Die Polizei leitete ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ein.
Der Vorfall sorgt für Unruhe unter den Fluggästen. Als Stammreporter am Flughafen bemerke ich, wie angespannt die Atmosphäre bei den Sicherheitskontrollen geworden ist. Die Wartezeiten verlängern sich merklich. Experten für Luftsicherheit fordern inzwischen strengere Aufklärung. «Wir müssen die Reisenden besser informieren, welche Gegenstände verboten sind», betont Luftfahrtexpertin Dr. Claudia Werner vom Verband für Flugsicherheit.
Die Bundespolizei plant nun verstärkte Kontrollen und Informationskampagnen. Für Reisende bedeutet dies: genauer hinschauen, was ins Gepäck kommt. Die Vorfälle zeigen, wie dünn die Sicherheitsgrenze zwischen Alltäglichem und Gefährlichem am Drehkreuz Köln/Bonn geworden ist.