Die kalte Dezembernacht in Rio zeigte uns einen BVB, der zwischen Licht und Schatten wanderte. Das 1:1 gegen Gastgeber Fluminense zum Auftakt der Klub-WM ließ gemischte Gefühle zurück. Nach 22 Minuten brachte Sabitzer die Schwarz-Gelben in Führung, doch der Ausgleich durch Lima (41.) offenbarte bekannte Defensivschwächen.
Im Maracanã bot sich den 67.000 Zuschauern ein intensives Duell der Spielphilosophien. Dortmunds anfängliche Dominanz bröckelte mit zunehmender Spielzeit. «Wir haben zu passiv reagiert und den Rhythmus verloren», analysierte Trainer Nuri Sahin nach dem Spiel. Besonders Mats Hummels zeigte eine starke Leistung in der Innenverteidigung und verhinderte mehrfach einen Rückstand. Die brasilianischen Techniker forderten die BVB-Defensive immer wieder heraus, während Füllkrug im Sturm oft auf verlorenem Posten kämpfte.
Die Außenbahnen erwiesen sich als Dortmunds Achillesferse. Ryerson und Maatsen gerieten wiederholt in Bedrängnis. Beim Ausgleich durch Lima war die gesamte rechte Abwehrseite nicht im Bild. Aus der Südkurve hallten dennoch unermüdliche Fangesänge durch das legendäre Stadion.
Für Dortmund bedeutet dieses Unentschieden einen durchwachsenen Start ins Turnier. Mit Blick auf das nächste Gruppenspiel gegen Al-Ahly müssen die Defensivprobleme schnell behoben werden. Die Borussia hat gezeigt, dass sie mithalten kann – doch für den großen Wurf bei der Klub-WM braucht es mehr Konstanz über 90 Minuten. Der brasilianische Fußballzauber bleibt eine permanente Herausforderung.