Im Schatten des Aufstiegsdramas vollzieht Fortuna Düsseldorf einen radikalen Kapitänswechsel. Während die Wunden der Relegationsniederlage gegen Bochum noch frisch sind, müssen beide Spielführer den Verein verlassen. Andre Hoffmann und Marcel Sobottka, deren Verträge auslaufen, bekommen keine neuen Angebote. Eine einschneidende Maßnahme nach sieben gemeinsamen Jahren im Verein.
Am Spielfeldrand war die Erschütterung greifbar. Hoffmann, seit 2017 ein Fels in Fortunas Abwehr, konnte seine Tränen kaum zurückhalten. «Es tut unfassbar weh. Mit diesem Verein verbindet mich alles», sagte der 31-Jährige nach seinem letzten Heimspiel. Auch Sobottka, der technisch versierte Mittelfeldspieler, wurde emotional verabschiedet. Die Fanszene würdigte beide mit einer beeindruckenden Choreografie.
Sportdirektor Christian Weber bestätigte die schwere Entscheidung: «Nach intensiven Gesprächen haben wir uns für einen sportlichen Neuanfang entschieden.» Die Statistik zeigt: Beide Kapitäne verpassten verletzungsbedingt wichtige Saisonphasen. Hoffmann stand in nur 18 Ligaspielen auf dem Platz, Sobottka in 23.
Im Mannschaftskreis genossen beide höchsten Respekt. Ihre Führungsqualitäten waren unbestritten. Felix Klaus wird als möglicher Nachfolger gehandelt. Der erfahrene Flügelspieler übernahm bereits mehrfach die Binde.
Die Fortuna steht vor einem Umbruch. Nach dem dramatischen Scheitern in der Relegation beginnt die Neuausrichtung mit der Kapitänsfrage. Die Rheinländer müssen nicht nur Führungsspieler ersetzen, sondern auch neues Selbstvertrauen aufbauen. Der Traum von der Bundesliga-Rückkehr bleibt – mit neuen Gesichtern an der Spitze.