Die Uhr im Düsseldorfer Stadion zeigte die 88. Minute, als der Traum vom direkten Bundesliga-Aufstieg zerplatzte. Mit dem 1:1 gegen Magdeburg am letzten Spieltag verpasste Fortuna den ersehnten zweiten Tabellenplatz. Die Bilanz von 57 Punkten aus 34 Spielen reichte nur für den Relegationsplatz, während der HSV mit einem Punkt Vorsprung den direkten Aufstieg feierte.
Am Spielfeldrand stand Daniel Thioune regungslos. Der Coach, der die Mannschaft über weite Strecken der Saison auf Aufstiegskurs hielt, wirkte erschöpft. „Wir haben zu viele Punkte in der Rückrunde liegen lassen», gestand der 49-Jährige nach dem Abpfiff. Besonders die vier Unentschieden in Serie im Saisonendspurt erwiesen sich als fatal. Die Fortuna spielte oft ansehnlichen Kombinationsfußball, zeigte aber Schwächen im Torabschluss. Mit 53 erzielten Treffern stellte man nur die sechstbeste Offensive der Liga.
Die Defensive um Kapitän Andre Hoffmann präsentierte sich hingegen als stabilstes Bollwerk der 2. Liga. Nur 38 Gegentore sprechen eine deutliche Sprache. „Unsere defensive Stabilität war unsere größte Stärke», erklärte Sportvorstand Klaus Allofs. Die Heimstärke mit nur einer Niederlage in der MERKUR SPIEL-ARENA beeindruckte. Doch auswärts fehlte oft die nötige Durchschlagskraft.
Besonders bitter: Die entscheidenden Spiele gegen direkte Konkurrenten gingen verloren. Die 0:2-Heimpleite gegen den HSV im März war ein Wendepunkt. Felix Klaus, mit neun Saisontreffern bester Fortuna-Torschütze, meinte: „Am Ende hat uns einfach die Konsequenz vor dem Tor gefehlt.»
Nun bleibt die Relegation als letzte Chance. Die Fortuna-Fans stehen trotz der Enttäuschung hinter ihrer Mannschaft. Die Stimmung beim Heimspiel gegen Magdeburg zeigte: Diese Gemeinschaft ist bereit für die Bundesliga. Ob die Mannschaft es auch ist, entscheidet sich in den zwei wichtigsten Spielen der Saison.