Vom Spielfeldrand der Merkur Spiel-Arena weht eine kühle Brise. Nicht nur das Wetter sorgt für frostige Stimmung. Bei Fortuna Düsseldorf kriselt es zwischen Trainer Markus Anfang und der Vereinsführung. Nach nur einem Sieg aus den letzten vier Ligaspielen sinkt die Aufstiegshoffnung. Der Rückstand auf Spitzenreiter St. Pauli wuchs bereits auf neun Punkte an.
Die Anspannung war beim 1:1 gegen Elversberg förmlich greifbar. Anfang wirkte an der Seitenlinie zunehmend frustriert. Sein offensives 4-3-3-System funktioniert nicht wie gewünscht. Die Defensive wackelt, während vorne die Durchschlagskraft fehlt. «Wir müssen uns alle hinterfragen, ich schließe mich da ein«, gab der Coach selbstkritisch zu. Sportvorstand Klaus Allofs hält sich noch zurück, doch seine Körpersprache auf der Tribüne sprach Bände.
Besonders brisant: Die Kommunikation zwischen Trainerteam und Führungsebene soll erheblich gestört sein. Ein Insider berichtet von «komplett unterschiedlichen Auffassungen über die Spielphilosophie«. Beim Training am Dienstag beobachtete ich auffällig intensive Einzelgespräche zwischen Anfang und seinen Co-Trainern. Die Spieler wirkten verunsichert, Passübungen misslangen ungewöhnlich häufig.
Die kommenden zwei Spiele könnten entscheidend werden. Ein Punktgewinn beim starken Karlsruher SC würde die Wogen glätten. Die Fortunen brauchen dringend Stabilität. Die Fans stehen noch hinter Anfang, doch ihre Geduld schwindet. Fußball ist ein Ergebnissport – diese alte Weisheit könnte bald schmerzhafte Realität für den ambitionierten Trainer werden.