Die Frankfurter CDU schmiedet ambitionierte Pläne für ein politisches Comeback. Bei der Kommunalwahl 2026 will die Partei wieder die Führung im Römer übernehmen, nachdem sie 2021 mit nur 23,4 Prozent der Stimmen ihr historisch schlechtestes Ergebnis einfuhr. Parteichef Uwe Becker betonte am Mittwoch vor Parteifreunden: «Wir werden alle Weichen stellen, um wieder stärkste Kraft zu werden.»
Der Weg zurück zur Macht gestaltet sich jedoch steinig. Seit drei Jahren regiert die Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt die Mainmetropole. Die CDU muss nun ihre Stammwählerschaft zurückgewinnen und neue Wählergruppen erschließen. Im Fokus stehen dabei Themen wie Sicherheit, bezahlbarer Wohnraum und Verkehr. «Frankfurt braucht eine Politik der klaren Kante und praktischen Lösungen», erklärte Becker. Der Wirtschaftsdezernent Markus Frank ergänzte: «Wir spüren bei Bürgergesprächen eine wachsende Unzufriedenheit mit der aktuellen Stadtregierung.»
Bemerkenswert ist die neue Offenheit der CDU gegenüber möglichen Koalitionspartnern. In Parteikreisen wird nicht ausgeschlossen, auch mit den Grünen zusammenzuarbeiten. Bei meinem Besuch im Parteibüro war die Aufbruchstimmung deutlich zu spüren, gleichzeitig herrscht Realismus über die Herausforderungen.
Für die Frankfurter bedeutet der bevorstehende Wahlkampf eine Chance, über die Zukunft ihrer Stadt zu entscheiden. Die CDU setzt auf stadteilspezifische Konzepte und will besonders in den Außenbezirken punkten. Bleibt abzuwarten, ob die Partei es schafft, die Bürger von ihrem Kurswechsel zu überzeugen und die Römer-Koalition nach nur einer Amtszeit abzulösen.