Im Einkaufszentrum MyZeil in Frankfurt am Main kam es gestern Abend zu einer großen Evakuierung. Besucher meldeten gegen 18:30 Uhr vermeintliche Schussgeräusche, was einen Großeinsatz der Polizei auslöste. Rund 350 Menschen wurden aus dem beliebten Shoppingcenter in der Innenstadt in Sicherheit gebracht.
Die Polizei Frankfurt rückte mit zahlreichen Einsatzkräften an und durchsuchte das gesamte Gebäude. «Wir nehmen solche Meldungen immer sehr ernst und handeln nach festgelegten Sicherheitsprotokollen«, erklärte Polizeisprecherin Maria Webers. Nach gründlicher Durchsuchung konnten die Beamten jedoch Entwarnung geben. Es wurden weder Waffen noch Hinweise auf einen tatsächlichen Schusswaffengebrauch gefunden.
Augenzeugen berichteten von hektischen Szenen. Der 42-jährige Thorsten Müller erzählte: «Plötzlich rannten alle Richtung Ausgang. Man konnte förmlich die Angst spüren.» Als langjährige Beobachterin des Frankfurter Stadtgeschehens fällt mir auf, wie sensibilisiert die Bevölkerung mittlerweile auf potenzielle Gefahrensituationen reagiert.
Die Geschäfte im MyZeil blieben für den Rest des Abends geschlossen. Die Polizei vermutet, dass laute Geräusche falsch interpretiert wurden. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich bereits im letzten Jahr im Nordwestzentrum. Für die Frankfurter bleibt ein mulmiges Gefühl zurück – zwischen Erleichterung über den falschen Alarm und dem Bewusstsein, wie schnell unser Alltag aus den Fugen geraten kann.