Frankfurts Innenstadt stand gestern im Zeichen des J.P. Morgan-Firmenlaufs. Rund 62.000 Läufer nahmen an der beliebten Veranstaltung teil, die für viele Frankfurter zum festen Sommerkalender gehört. Doch die Freude der Teilnehmer stand im Kontrast zum Ärger vieler Autofahrer. Absperrgitter und umfangreiche Straßensperrungen führten zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Die Sperrungen begannen bereits am frühen Nachmittag und erstreckten sich vom Bankenviertel bis zum Mainufer. Besonders betroffen waren die Neue Mainzer Straße und die Untermainanlage. «Wir haben alle verfügbaren Kräfte im Einsatz, um den Verkehr umzuleiten», erklärte Polizeisprecher Thomas Müller. Trotzdem kam es zu Staus von bis zu zwei Stunden. Viele Pendler wurden von den Sperrungen überrascht, obwohl die Stadt im Vorfeld informiert hatte. Ich beobachtete, wie zahlreiche Autofahrer genervt hupten und verzweifelt nach Alternativrouten suchten. Die öffentlichen Verkehrsmittel waren ebenfalls überlastet.
Die Veranstalter verteidigen das Konzept trotz der Probleme. «Der J.P. Morgan-Lauf ist ein wichtiges Event für Frankfurt und die Wirtschaft», betonte Organisationsleiter Holger Wessling. Für künftige Veranstaltungen will die Stadt nun ein verbessertes Verkehrskonzept erarbeiten. Der Fall zeigt einmal mehr das Spannungsfeld zwischen Großveranstaltungen und Alltagsmobilität in der Mainmetropole – eine Herausforderung, die Frankfurt noch nicht endgültig gemeistert hat.