In der Seniorenwohnanlage Niederursel brach gestern Abend ein verheerender Brand aus. Neun Bewohner wurden von der Frankfurter Feuerwehr gerettet, fünf erlitten Rauchgasvergiftungen. Nach Angaben der Brandschutzbehörde ist dies bereits der dritte Feueralarm in einer Pflegeeinrichtung in unserem Stadtgebiet seit Jahresbeginn.
Das Feuer entstand gegen 21:30 Uhr im zweiten Obergeschoss des Gebäudes in der Thomas-Mann-Straße. «Nur durch das schnelle Eingreifen unserer Einsatzkräfte konnte Schlimmeres verhindert werden», erklärte Einsatzleiter Klaus Herrmann vor Ort. Die Rauchschwaden waren bis zur U-Bahn-Station Niederursel sichtbar. Besonders dramatisch: Mehrere gehbehinderte Senioren mussten über die Drehleiter gerettet werden. Beim Eintreffen am Brandort war die Aufregung unter den Anwohnern groß – viele standen im Schlafanzug auf der Straße und verfolgten den Einsatz.
Als langjährige Berichterstatterin im Frankfurter Norden habe ich erlebt, wie engagiert die Niederurseler Nachbarschaft ist. Bereits während des Einsatzes organisierten Anwohner spontan Decken und heißen Tee für die evakuierten Senioren.
Die Brandursache bleibt vorerst unklar. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und schätzt den Sachschaden auf rund 100.000 Euro. Das Seniorenheim bleibt vorerst teilweise gesperrt. Die Heimleitung organisiert Ausweichquartiere bei benachbarten Einrichtungen. Dieser Vorfall unterstreicht wieder einmal, wie wichtig regelmäßige Brandschutzübungen in unseren Pflegeeinrichtungen sind.