Der Schock sitzt noch immer tief im Mainzer Stadion. Was sich am vergangenen Samstag ereignete, überschreitet alle Grenzen des Fußballs. Mehrere Frankfurter Anhänger stürmten in der 78. Minute auf das Spielfeld und attackierten Linienrichter Tobias Schmidt. Die Partie wurde beim Stand von 2:1 für Mainz unterbrochen und nach 45-minütiger Unterbrechung abgebrochen. Die Bundesliga verzeichnet damit den dritten Spielabbruch in dieser Saison.
Die Szenen gleichen einem Albtraum. Ein Dutzend vermummter Eintracht-Fans überwindet die Absperrung nach einer umstrittenen Abseitsentscheidung. Schmidt erleidet Prellungen im Gesicht. Mannschaftsarzt Dr. Weber berichtet: «Der Kollege hatte großes Glück. Die Verletzungen hätten weit schlimmer ausfallen können.» Die Polizei nimmt sieben Personen fest, darunter den mutmaßlichen Haupttäter.
Frankfurts Vorstandsvorsitzender Markus Krösche zeigt sich erschüttert: «Diese Menschen sind keine Fans. Sie schaden dem Verein und unserem Sport.» Die Eintracht kündigt lebenslange Stadionverbote an. Die vorbildliche Fanszene distanziert sich mit einem deutlichen Statement von den Tätern.
Die Sicherheitskonzepte der Liga stehen erneut auf dem Prüfstand. DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel kündigte eine Sondersitzung für Mittwoch an. Die Frankfurter müssen mit drastischen Konsequenzen rechnen. Mehr als das sportliche Ergebnis beschäftigt uns die Frage: Wie schützen wir die Menschen, die unseren geliebten Sport erst möglich machen? Die Antwort muss klare Zeichen setzen.