Frankfurt im Emmy-Rampenlicht: Unsere RAF-Geschichte erreicht Hollywood
Die Serie «Herrhausen – Der Herr des Geldes» über den RAF-Anschlag in Bad Homburg ist für den International Emmy nominiert worden. Die Produktion des Hessischen Rundfunks beleuchtet die Ermordung des Deutsche Bank-Chefs Alfred Herrhausen am 30. November 1989 aus neuer Perspektive. Laut Medienberichten konkurriert das Frankfurter Projekt mit Produktionen aus Argentinien, Spanien und Großbritannien.
«Diese Nominierung zeigt, dass regionale Geschichte international berühren kann», erklärt HR-Intendant Florian Hager stolz. Die sechsteilige Serie erzählt nicht nur vom Attentat, sondern auch von den persönlichen Konflikten im Leben Herrhausens. In unserer Stadt ist die Erinnerung an diesen Tag noch immer lebendig. An der Gedenkstätte in der Seedammstraße legen Menschen regelmäßig Blumen nieder.
Besonders gelungen ist der moderne Erzählstil der Serie. Sie verzichtet auf reine Chronologie und verwebt stattdessen verschiedene Zeitebenen kunstvoll miteinander. Die Dreharbeiten fanden größtenteils in Frankfurt und Umgebung statt. Viele Frankfurter erkennen ihre Stadt in den authentischen Aufnahmen wieder.
Die endgültige Entscheidung fällt am 25. November in New York. Unabhängig vom Ausgang hat die Serie bereits gewonnen: Sie bringt ein dunkles Kapitel unserer Stadtgeschichte ins Gespräch und erinnert an die Zerbrechlichkeit des Friedens, auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft.