Article – Morgens beim Kaffee scrolle ich durch die Sportmeldungen und stolpere über eine überraschende Nachricht: Bei den möglichen Spielorten für die Frauen-EM 2029 fehlt ausgerechnet die Hauptstadt. Der Deutsche Fußball-Bund hat zehn Städte für seine Bewerbung ausgewählt – Berlin ist nicht dabei.
Köln, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart sollen die Austragungsorte werden. Was sofort auffällt: Die Stadien entsprechen exakt jenen der Männer-EM 2024. Bernd Neuendorf, DFB-Präsident, betont: «Wir wollen ein weiteres Sommermärchen schaffen und den Frauenfußball in ganz Europa nachhaltig stärken.»
Bei meinem letzten Besuch eines Frauen-Bundesligaspiels in Frankfurt war die Stimmung elektrisierend. Die Begeisterung ist spürbar gewachsen seit dem EM-Finale 2022 in England. Damals verfolgten weltweit 50 Millionen Menschen das Endspiel – ein Rekord. Die Bewerbung Deutschlands konkurriert mit Polen, Portugal und einer skandinavischen Kooperation aus Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden.
Warum Berlin fehlt? Offenbar aus strategischen Gründen. Die UEFA bevorzugt kompakte Turnierformate. Das Olympiastadion könnte für andere internationale Events reserviert sein. Berlins Abwesenheit wirft Fragen auf, zeigt aber auch: Die Entwicklung des Frauenfußballs ist längst keine Randnotiz mehr. Sie schreibt Schlagzeilen – und ich bin gespannt, ob Deutschland 2029 tatsächlich Gastgeber wird.