Im Kampf der Gigantinnen des deutschen Frauenfußballs war das Stadion bis auf den letzten Platz gefüllt. Bayern München und der VfL Wolfsburg lieferten sich im Supercup 2025 ein Duell auf Augenhöhe. Die Atmosphäre brodelte bereits vor dem Anpfiff. Mit 27 ungeschlagenen Pflichtspielen im Rücken gingen die Münchnerinnen als leichte Favoritinnen ins Rennen.
Die ersten Minuten gehörten klar den Wölfinnen. Ihre Pressing-Maschine funktionierte nahezu perfekt. Bayern fand kaum Lösungen im Spielaufbau. Besonders Alexandra Popp dominierte das Mittelfeld mit ihrer physischen Präsenz. Die taktische Umstellung von Trainer Tommy Stroot zahlte sich aus. Wolfsburgs Flügelspiel über Svenja Huth brachte die Bayern-Abwehr mehrfach in Bedrängnis.
«Wir haben uns vorgenommen, von Beginn an Druck zu machen», erklärte Popp nach dem Spiel. «Das ist uns hervorragend gelungen.» Nach der Trinkpause bei schwülen Temperaturen fanden die Münchnerinnen besser ins Spiel. Giulia Gwinn und Klara Bühl kombinierten sich mehrfach sehenswert durch die Wolfsburger Abwehrreihen.
Besonders beeindruckend: Die taktische Flexibilität beider Teams. Als ich die Trainergestiken an der Seitenlinie beobachtete, wurde klar: Hier treffen zwei Schachmeisterinnen aufeinander. Bayern-Coach Alexander Straus korrigierte mehrfach die Laufwege seiner Offensivspielerinnen.
Die Intensität ließ auch in der zweiten Hälfte nicht nach. Beide Fanlager peitschten ihre Teams unermüdlich nach vorne. Die Stimmung im Stadion erinnerte an große Champions-League-Abende. Der deutsche Frauenfußball präsentierte sich von seiner besten Seite.
Für die Entwicklung der Frauen-Bundesliga hat dieses Spitzenduell immense Bedeutung. Die TV-Quoten erreichen Rekordwerte. Die technische Qualität und taktische Raffinesse beider Teams zeigt, wohin die Reise geht. Der Supercup 2025 war mehr als ein Titelkampf – er war ein Aushängeschild für den Frauenfußball in Deutschland. Die Vorfreude auf packende Bundesliga-Duelle ist jetzt schon greifbar.