Die Politik-Bühne in Wuppertal wurde gestern Abend von starken Frauenstimmen dominiert. In der Volkshochschule trafen sich führende Politikerinnen zur Podiumsdiskussion «Politik braucht Frauen». Der Raum war bis zum letzten Platz gefüllt – ein deutliches Zeichen für das wachsende Interesse an weiblicher Repräsentation in politischen Ämtern.
Als ich zwischen den Stuhlreihen Platz nahm, spürte ich die Energie im Raum. Die Diskutantinnen sprachen offen über Hürden und Erfolge ihrer politischen Laufbahnen. Oberbürgermeisterin Karoline Schmidt betonte: «Frauen bringen andere Perspektiven ein. Wir müssen hartnäckig bleiben, damit diese Stimmen gehört werden.» Besonders beeindruckte mich ihre Schilderung nächtlicher Ausschusssitzungen parallel zum Familienleben.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Nur 31% der Ratsmitglieder in Wuppertal sind weiblich – trotz eines Bevölkerungsanteils von fast 52%. Die Landtagsabgeordnete Melanie Weber forderte konkrete Maßnahmen: familienfreundlichere Sitzungszeiten und Mentoring-Programme für Nachwuchspolitikerinnen.
Mich erinnerte die Veranstaltung an mein erstes Interview mit einer Kommunalpolitikerin vor zwanzig Jahren. Damals wie heute kämpfen Frauen um gleichberechtigte Teilhabe. Ein Blick ins Publikum zeigte mir jedoch einen Unterschied: Heute sitzen dort junge Frauen mit Notizblöcken und entschlossenem Blick.
Wuppertal könnte Vorreiterin werden für mehr politische Vielfalt. Die Podiumsdiskussion hat gezeigt: Der Wille ist da. Nun braucht es Taten, damit Politik nicht nur Frauen braucht, sondern sie auch willkommen heißt. Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe finden Sie auf der Website der Volkshochschule Wuppertal.