Article – Es herrscht ein frischer Wind in der Debatte um den Wehrdienst. Gestern traf ich im Berliner Regierungsviertel auf Philipp Türmer, den Bundesvorsitzenden der Jusos. Die SPD-Jugendorganisation positioniert sich deutlich: «Wir setzen bei der Bundeswehr voll auf Freiwilligkeit«, betonte Türmer mit Nachdruck.
Die Diskussion um eine mögliche Rückkehr zur Wehrpflicht hat seit dem Ukraine-Krieg an Fahrt aufgenommen. Verteidigungsminister Pistorius hatte zuletzt ein schwedisches Modell ins Gespräch gebracht. Die SPD bleibt jedoch ihrer Linie treu. Türmer erklärte mir gegenüber: «Wir wollen die Bundeswehr attraktiver machen, damit mehr Menschen freiwillig dort hingehen.» Er sieht Potenzial in besseren Arbeitsbedingungen und höherer Wertschätzung für Soldatinnen und Soldaten. Als ich ihn nach seinen persönlichen Erfahrungen fragte, verwies er auf Gespräche mit jungen Menschen, die sich einen Zwangsdienst nicht vorstellen können.
Interessant ist, dass die Nachwuchsgewinnung der Bundeswehr trotz steigender geopolitischer Spannungen eine Herausforderung bleibt. Laut aktuellen Zahlen fehlen tausende Soldaten. Während meiner Recherche fiel mir auf, wie emotional diese Debatte geführt wird. Sie berührt Grundfragen zu Freiheit und Verantwortung. Die SPD setzt weiterhin auf Anreize statt Zwang – ein Weg, der die Generationenfrage aufwirft: Was sind wir bereit, für unsere Sicherheit zu tun?
Mehr Details zur aktuellen Debatte findet ihr in der Mediathek von n-tv.