Als ich gestern die Nachricht von Friedhelm Funkels Rückkehr zum 1. FC Köln erfuhr, blitzte sofort 2021 auf. Damals rettete der 71-Jährige die «Geißböcke» vor dem Abstieg. Nun kehrt der Trainer-Routinier für die letzten zwei Saisonspiele zurück, um das scheinbar Unmögliche erneut zu schaffen. Nach nur 15 Punkten aus 32 Spielen liegt Köln abgeschlagen am Tabellenende.
Für Funkel ist es die achte Trainerstation in der 2. Bundesliga – ein Rekord. Seine Erfahrung in Abstiegskämpfen macht ihn zur Hoffnungsfigur für die verzweifelten Kölner Fans. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich nochmal auf die Trainerbank zurückkehre. Aber dem FC kann ich keinen Wunsch abschlagen», erklärte Funkel bei seiner Vorstellung. Die Verbundenheit zum Verein war spürbar.
Im Geißbockheim herrscht eine Mischung aus Verzweiflung und vorsichtigem Optimismus. Beim Training beobachtete ich eine neue Intensität. Funkel setzt auf einfache, direkte Ansprachen, die bei den verunsicherten Spielern anzukommen scheinen. Geschäftsführer Christian Keller betont: «Friedhelm kennt den Verein, die Stadt und hat die nötige Ruhe in Krisensituationen. Genau das brauchen wir jetzt.»
Zwei Spiele, sechs Punkte – mathematisch ist der Klassenerhalt noch möglich. Ob Funkels «Feuerwehrmann-Qualitäten» noch einmal zünden? Die nächsten zwei Wochen werden zeigen, ob der Effektivstraßen-Zauber die Domstadt erneut erfasst. Die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt – gerade beim 1. FC Köln.