Der Forstenrieder Park im Süden Münchens hat neue Bewohner-Helfer bekommen: Spezielle Froschleitern wurden an kritischen Gullys installiert. Diese sollen verhindern, dass Amphibien in die Kanalisation fallen und dort sterben. Laut Umweltamt München sind im vergangenen Jahr über 200 Frösche und Kröten in städtischen Abwassersystemen verunglückt.
Die Initiative kam vom BUND Naturschutz, der die gefährlichen Stellen identifizierte. «Diese einfachen Konstruktionen retten Leben», erklärt Biologin Martina Weber vom BUND. «Frösche fallen in die Gullys und finden keinen Ausweg mehr.» Die Leitern bestehen aus wetterfestem Material und ermöglichen den Tieren, an der rauen Oberfläche wieder nach oben zu klettern. Besonders während der Frühjahrswanderung, wenn tausende Amphibien ihre Laichgewässer aufsuchen, sind solche Hilfen wichtig.
Bei einem Ortstermin konnte ich sehen, wie gut die Froschleitern bereits angenommen werden. Mehrere gerettete Erdkröten saßen neben den Installationen. Die Stadt München plant nun, das Projekt auf weitere Stadtteile auszuweiten. Ähnliche Modelle haben sich bereits in Augsburg und Stuttgart bewährt.
Die Rettungsaktion zeigt, wie kleine Maßnahmen große Wirkung für den lokalen Artenschutz haben können. Der Forstenrieder Park bleibt damit ein wichtiger Lebensraum für die immer selteneren Amphibien – Tiere, die wir vielleicht nicht täglich sehen, deren Verschwinden aber unser Ökosystem empfindlich stören würde.