Article – An der Freien Universität Berlin sorgt ein Aufruf zur «Intifada» gegen Israel für heftige Debatten. Die linke Hochschulgruppe «Students for Palestine» veröffentlichte am Donnerstag ein Plakat mit der Aufschrift «Intifada bis zum Sieg». Nach Angaben der Universitätsleitung wurden etwa 20 dieser Plakate auf dem Campus gesichtet und umgehend entfernt.
Die FU-Präsidentin Günter Ziegler verurteilte den Vorfall scharf: «Solche Aufrufe zur Gewalt werden an unserer Universität nicht toleriert.» Die Hochschule hat bereits rechtliche Schritte eingeleitet und prüft weitere Konsequenzen. Der Berliner Senat zeigt sich ebenfalls besorgt. Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra betonte die Wichtigkeit eines respektvollen Diskurses an Hochschulen.
Im Studentenparlament führte der Vorfall zu hitzigen Auseinandersetzungen. Die Jüdische Studierendenunion bezeichnet die Plakate als bedrohlich für jüdische Studierende. Als langjährige Beobachterin des Campus-Lebens fällt mir auf, wie sehr sich die Stimmung seit dem 7. Oktober verändert hat.
Die Ereignisse an der FU Berlin reihen sich in eine Serie ähnlicher Vorfälle an deutschen Universitäten ein. Experten warnen vor einer Zunahme antisemitischer Tendenzen im akademischen Umfeld. Für die kommende Woche hat die Universitätsleitung einen Runden Tisch mit Studierendenvertretern angekündigt, um den Dialog zu fördern und klare Grenzen für politische Äußerungen zu definieren.