Die Freie Universität Berlin hat ihren Schriftzug auf dem Campus verändert. Das große «E» in «FREIE» wurde entfernt – ein symbolischer Protest gegen die geplanten Haushaltskürzungen des Berliner Senats. Rund 465 Millionen Euro sollen bei den Hochschulen eingespart werden, was etwa 8 Prozent der Gesamtmittel entspricht.
«Wir können nicht länger frei forschen und lehren, wenn die finanziellen Grundlagen dafür fehlen», erklärt Universitätspräsident Prof. Dr. Günter Ziegler bei einer Pressekonferenz. Die Kürzungen würden zu einem massiven Stellenabbau führen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Berliner Wissenschaft gefährden.
Der Protest findet breite Unterstützung in der Berliner Wissenschaftslandschaft. Auch die Technische Universität und die Humboldt-Universität haben Aktionen angekündigt. Als ich gestern über den Dahlemer Campus lief, diskutierten überall Studierende über die Auswirkungen der geplanten Einsparungen.
Die Rektorenkonferenz der Berliner Hochschulen warnt vor langfristigen Folgen. «Berlin riskiert seinen Ruf als Wissenschaftsstandort», so die Sprecherin des Gremiums. Der Senat hat Gespräche zugesagt, bleibt aber bei der Notwendigkeit von Einsparungen. Die «Frie Universität» wird wohl noch eine Weile als Mahnmal dienen müssen.