In einem Industriebetrieb im Hamburger Stadtteil Billbrook trat am Dienstagnachmittag Gas aus. 27 Menschen wurden dabei verletzt, drei davon schwer. Feuerwehr und Polizei rückten mit einem Großaufgebot an. Nach Angaben der Umweltbehörde handelte es sich um Ammoniakgas, das besonders die Atemwege reizt.
Die Einsatzkräfte sperrten das Gebiet weiträumig ab. «Die Situation war zunächst unübersichtlich, da viele Mitarbeiter über Atemwegsbeschwerden klagten», erklärt Einsatzleiter Martin Schneider. Ein spezielles Messfahrzeug der Feuerwehr stellte erhöhte Gaswerte in der Umgebung fest. Die betroffene Firma stellt Kühlmittel her, wobei Ammoniak regelmäßig zum Einsatz kommt. Anwohner wurden über Warn-Apps aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Als langjährige Berichterstatterin im Hamburger Osten weiß ich, dass in Billbrook immer wieder Vorfälle in Industriebetrieben für Unruhe sorgen. Viele Bewohner der angrenzenden Stadtteile Billstedt und Billwerder fühlen sich nicht ausreichend informiert.
Die Polizei hat Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen. Experten des Arbeitsschutzes prüfen, ob Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden. Der Betrieb bleibt vorerst geschlossen, während Fachleute die Anlagen überprüfen. Was bedeutet dieser Vorfall für die Sicherheitskonzepte aller Industriebetriebe in diesem dicht besiedelten Teil Hamburgs?