In Neukölln kam es am Samstag zu einem besorgniserregenden Zwischenfall nach einer pro-palästinensischen Demonstration. Ein Unbekannter bewarf Teilnehmer mit einem Stein vom Dach eines Wohnhauses in der Sonnenallee. Laut Polizei wurden glücklicherweise keine Personen verletzt. Die Demonstration, an der rund 3.500 Menschen teilnahmen, verlief zuvor weitgehend friedlich.
Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. «Wir nehmen solche Vorfälle sehr ernst, da sie das Demonstrationsrecht gefährden und die ohnehin angespannte Stimmung weiter verschärfen können», erklärte ein Polizeisprecher. Die Beamten sicherten Spuren am Tatort und befragen nun Anwohner nach möglichen Beobachtungen. Auch Videoaufnahmen werden ausgewertet, um den Täter zu identifizieren.
Die Sonnenallee entwickelt sich zunehmend zum Brennpunkt bei Demonstrationen zum Nahostkonflikt. Ich beobachte seit Monaten, wie die Stimmung im Kiez spürbar angespannter wird. Viele Ladenbesitzer halten trotz allem an ihrem Alltag fest. «Wir wollen einfach in Frieden leben und arbeiten», sagt Ali M., der seit 15 Jahren ein Café in der Straße betreibt.
Die Behörden kündigten verstärkte Präsenz bei künftigen Demonstrationen an. Der Vorfall zeigt, wie fragil das friedliche Zusammenleben in diesem Teil Berlins geworden ist. Trotz aller Bemühungen bleibt die Sorge vor weiterer Eskalation.