Article – Der Ruf nach Frieden hallte gestern durch Düsseldorfs Innenstadt. Rund 250 Menschen versammelten sich am Freitagabend zu einer pro-palästinensischen Demonstration. Sie forderten ein Ende der Gewalt im Gazastreifen. Laut Polizeiangaben verlief die Veranstaltung weitgehend friedlich, was viele Düsseldorfer nach den Spannungen der letzten Wochen aufatmen ließ.
«Wir wollen nur auf das Leid der Zivilbevölkerung aufmerksam machen», erklärte Organisator Mehmet K. am Rande der Kundgebung. Die Demonstranten zogen vom Hauptbahnhof bis zum Heinrich-Heine-Platz. Manche trugen Palästina-Flaggen, andere selbstgemalte Schilder mit Friedensbotschaften. Die Polizei war mit etwa 60 Beamten vor Ort und behielt die Lage im Auge.
Kritik kam allerdings vom Düsseldorfer Bündnis gegen Antisemitismus. «Diese einseitigen Demonstrationen verharmlosen oft den Terror der Hamas», sagte deren Sprecherin Hannah Weiß. Die Stadt hatte im Vorfeld strenge Auflagen erlassen. Verboten waren beispielsweise Parolen, die Israel das Existenzrecht absprechen.
Als Lokalreporterin beobachtete ich, wie Passanten stehenblieben, manche kopfschüttelnd, andere zustimmend nickend. Die Meinungen in unserer Stadt bleiben gespalten.
Für die kommenden Wochen sind weitere Kundgebungen angekündigt. Oberbürgermeister Stephan Keller betonte: «Das Demonstrationsrecht ist ein hohes Gut, aber wir dulden keine Hetze in unserer Stadt.» Die Ereignisse zeigen, wie der ferne Konflikt auch unsere Stadtgesellschaft vor Herausforderungen stellt.