Die Lichter funkeln, der Glühwein dampft, Kinderlachen mischt sich mit Weihnachtsmelodien. Doch hinter dieser Idylle lauerte in Dingolfing eine dunkle Bedrohung. Ein 18-jähriger Deutsch-Russe plante offenbar einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt. Die Sicherheitsbehörden griffen rechtzeitig ein, verhafteten den jungen Mann am Dienstagabend in seinem Elternhaus in Landau an der Isar.
«Wir haben konkrete Hinweise auf eine islamistisch motivierte Anschlagsplanung erhalten und sofort gehandelt», erklärte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann. Der Verdächtige soll sich in den vergangenen Monaten selbst radikalisiert haben. Auf seinem Computer fanden die Ermittler Anleitungen zum Bombenbau und IS-Propagandamaterial.
Ich war erst letzte Woche auf einem Weihnachtsmarkt, umgeben von fröhlichen Menschen. Der Gedanke, dass solche Orte der Begegnung zu Zielen des Terrors werden könnten, lässt mich erschaudern. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Nach derzeitigen Erkenntnissen handelte der Verdächtige als Einzeltäter, hatte sich jedoch online mit Gleichgesinnten ausgetauscht.
Besonders erschreckend: Der junge Mann hatte offenbar bereits konkrete Vorbereitungen getroffen und Materialien für einen Sprengsatz beschafft. Die rechtzeitige Festnahme verhinderte Schlimmeres.
Diese vereitelten Anschlagspläne erinnern uns daran, wie fragil unsere Sicherheit sein kann. Während wir auf Weihnachtsmärkten Besinnlichkeit suchen, arbeiten im Verborgenen Menschen, die unsere Lebensweise bekämpfen. Doch die Wachsamkeit der Sicherheitsbehörden hat uns dieses Jahr ein friedliches Fest bewahrt.