In den Wohngebieten Kölns wird es für Raser jetzt ungemütlicher. Die Stadt hat 15 neue Geschwindigkeitsanzeigetafeln installiert, die Autofahrer an ihre Verantwortung erinnern. Besonders in Weidenpesch, wo Anwohner seit Jahren über gefährliche Situationen klagen, sorgen die Neuerungen für Aufatmen. Eine aktuelle Verkehrszählung zeigt: Jeder dritte Autofahrer überschreitet hier die erlaubte Geschwindigkeit.
«Diese Tafeln haben einen nachweislich positiven Effekt auf das Fahrverhalten», erklärt Verkehrsdezernent Ascan Egerer. Die digitalen Anzeigen funktionieren psychologisch clever: Sie zeigen nicht nur die gefahrene Geschwindigkeit an, sondern geben auch direktes Feedback durch Smileys. Zu schnell? Ein trauriges Gesicht erscheint. Im Rahmen des städtischen Verkehrssicherheitskonzepts werden die Tafeln alle paar Wochen an wechselnden Standorten platziert. Besonders Schulwege und Seniorenwohngebiete stehen im Fokus.
Als ich die neue Anlage an der Neusser Straße beobachtete, verlangsamten tatsächlich die meisten Fahrer ihr Tempo. «Endlich passiert etwas», freut sich Anwohnerin Margit Schmitz, die seit Jahren für mehr Verkehrssicherheit kämpft. «Die Kinder können jetzt sicherer zur Schule gehen.»
Die Stadt Köln investiert insgesamt 40.000 Euro in diese Präventionsmaßnahme. Neben den Anzeigetafeln plant die Verwaltung weitere Verkehrsberuhigungen in betroffenen Gebieten. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Manchmal reicht ein digitaler Smiley, um Leben zu schützen.