In der Nacht zum 17. September wurde ein 61-jähriger Arzt tot in seiner Wohnung in Berlin-Marienfelde aufgefunden. Die Mordkommission der Berliner Polizei ermittelt seit dem Fund intensiv in alle Richtungen. Bislang gibt es keine konkreten Hinweise auf den Täter. Die Zahl der ungeklärten Gewaltverbrechen in der Hauptstadt liegt nach Polizeiangaben im mittleren einstelligen Bereich pro Jahr.
Die Polizei hat nun einen öffentlichen Zeugenaufruf gestartet. «Wir suchen dringend Personen, die den Verstorbenen kannten oder in den Tagen vor seinem Tod Kontakt zu ihm hatten», erklärt Oberstaatsanwältin Katrin Frauenkron. Der Mediziner arbeitete in einer Praxis in Lichtenrade und war in der Nachbarschaft geschätzt. Ein Nachbar berichtet: «Er war immer freundlich und hilfsbereit, man grüßte sich im Treppenhaus.» Auffällig ist, dass die Wohnung des Arztes keine Einbruchsspuren aufwies. Dies deutet möglicherweise darauf hin, dass er seinem Mörder die Tür öffnete. Die Ermittler untersuchen derzeit das berufliche und private Umfeld des Opfers. Besonders interessant sind seine Kontakte der letzten Wochen und mögliche Konflikte.
Wer sachdienliche Hinweise geben kann, wird gebeten, sich beim Landeskriminalamt zu melden. Die Polizei setzt auf die Mithilfe der Bevölkerung, um den Fall aufzuklären. Für viele Anwohner in Marienfelde bleibt ein ungutes Gefühl. «So etwas passiert doch nicht in unserer ruhigen Gegend«, hört man immer wieder auf den Straßen des sonst beschaulichen Stadtteils.