Die Stille, die über dem Saarland liegt, fühlt sich schwer an. Ein Polizist, der nur seinen Dienst tat, verlor in Völklingen sein Leben. Die Fahnen hängen auf halbmast. Menschen legen Blumen nieder. Eine Gemeinschaft steht unter Schock.
Der 29-jährige Beamte wurde bei einem Routineeinsatz tödlich verletzt. Ein Messerangriff beendete sein Leben, als er und seine Kollegen zu einem Einsatz in der Völklinger Innenstadt gerufen wurden. Der mutmaßliche Täter, ein 33-jähriger Mann, wurde festgenommen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
«Diese sinnlose Gewalt erschüttert uns alle zutiefst», erklärte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger bei der Gedenkveranstaltung. Ich stand dabei im Regen, zwischen hunderten Menschen mit Kerzen in den Händen. Die Anteilnahme ist überwältigend. Polizisten aus dem ganzen Bundesland sind gekommen, viele mit Trauerflor.
Was mich besonders berührt: In den sozialen Netzwerken teilen Bürger Erinnerungen an Begegnungen mit dem jungen Polizisten. Er galt als freundlich und hilfsbereit. Ein Kollege erzählte mir mit brüchiger Stimme: «Er hat seinen Beruf geliebt. Wollte immer für andere da sein.«
Die Tat wirft erneut ein Schlaglicht auf die zunehmende Gewalt gegen Einsatzkräfte. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit über 42.000 Polizeibeamte im Dienst angegriffen. Die Zahlen steigen kontinuierlich.
Während ich durch die stille Menschenmenge gehe, spüre ich: Hier trauert nicht nur eine Polizeifamilie. Hier trauert eine ganze Region. Um einen Menschen, der sein Leben gab, während er unseres schützen wollte. Das vergisst man nicht so schnell.