In Berliner Schulen steigt die Zahl der Gewaltvorfälle alarmierend an. Laut einer aktuellen Studie wurden im Schuljahr 2022/23 mehr als 4.000 Fälle dokumentiert – eine Zunahme von fast 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders betroffen sind Grundschulen, die über 40 Prozent aller gemeldeten Vorfälle verzeichneten.
Die Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch betrachtet die Zahlen mit Sorge: «Wir müssen diese Entwicklung ernst nehmen und gemeinsam mit Schulen, Eltern und Schülern Lösungen finden.» Die Studie zeigt, dass körperliche Auseinandersetzungen häufiger werden, aber auch Bedrohungen und verbale Attacken zunehmen. An manchen Brennpunktschulen gehören Konflikte mittlerweile zum Alltag, wie ich bei Besuchen vor Ort feststellen musste.
Experten sehen verschiedene Ursachen, darunter die Folgen der Pandemie, familiäre Probleme und mangelnde Konfliktlösungskompetenzen. Als Reaktion plant der Senat ein Maßnahmenpaket, das mehr Schulsozialarbeiter und Konflikttrainings vorsieht. Einige Schulen haben bereits eigene Präventionsprogramme entwickelt.
Die Entwicklung spiegelt ein gesamtgesellschaftliches Problem wider. Während Politik und Schulen nach Lösungen suchen, bleibt die Frage: Wie können wir unseren Kindern wieder sichere Lernorte bieten? Der Handlungsbedarf ist offensichtlich – jetzt müssen konkrete Schritte folgen.