In Düsseldorfer Krankenhäusern steigt die Gewalt gegen Pflegekräfte und Ärzte alarmierend an. Laut aktueller Statistik der Kliniken verzeichnete die Landeshauptstadt im letzten Jahr 127 gemeldete Übergriffe – eine Zunahme von fast 30 Prozent. Besonders Notaufnahmen sind betroffen, wo lange Wartezeiten und emotional aufgeladene Situationen für Spannungen sorgen.
«Die Hemmschwelle sinkt stetig», berichtet Martin Weber, Pflegedienstleiter am Evangelischen Krankenhaus. «Unsere Mitarbeiter werden beschimpft, bedroht und manchmal sogar körperlich angegriffen.» Die Universitätsklinik hat bereits reagiert und Sicherheitspersonal in der Notaufnahme verstärkt. Zudem bieten mehrere Düsseldorfer Häuser jetzt Deeskalationstrainings für ihre Beschäftigten an. Als ich letzte Woche die Notaufnahme des Marienhospitals besuchte, trug das Personal bereits neue Alarmsysteme am Körper.
Die Stadt Düsseldorf plant nun eine Taskforce zum besseren Schutz des Klinikpersonals. In Zusammenarbeit mit Polizei und Krankenhausgesellschaft sollen wirksame Präventionsmaßnahmen entwickelt werden. «Wer Menschen angreift, die anderen helfen, überschreitet eine rote Linie», betont Gesundheitsdezernent Klaus Meyer. Die Frage bleibt: Wie können wir jene schützen, die uns in unseren verletzlichsten Momenten beistehen?