In Torgau eskalierte am Freitagabend ein Streit zwischen mehreren Personen vor einem Supermarkt. Drei Männer wurden dabei verletzt, einer davon schwer. Die Polizei nahm zwei Tatverdächtige fest. Laut Statistik der Polizeidirektion Leipzig ist dies bereits der vierte gewaltsame Vorfall in Torgau seit Jahresbeginn.
Die Auseinandersetzung begann gegen 19:30 Uhr, als verbale Provokationen in körperliche Gewalt umschlugen. «Wir untersuchen die genauen Hintergründe des Konflikts», erklärt Polizeisprecherin Jana Meier. «Alkohol spielte vermutlich eine Rolle.» Zeitgleich verzeichnete Dresden mehrere rassistische Vorfälle. In einer Straßenbahn wurden zwei internationale Studenten beleidigt und bedroht. Am Hauptbahnhof beschmierten Unbekannte eine Wand mit fremdenfeindlichen Parolen. Als langjährige Beobachterin der Region fällt mir auf, dass solche Vorfälle in den wärmeren Monaten häufiger auftreten.
Oberbürgermeister Schmidt von Torgau kündigte verstärkte Präventionsmaßnahmen an. «Wir müssen die Spirale der Gewalt durchbrechen.» In Dresden plant das zivilgesellschaftliche Bündnis «Vielfalt leben» für nächste Woche eine Mahnwache. Die Vorfälle zeigen einmal mehr, wie fragil das soziale Gefüge in unseren Städten sein kann. Besonders besorgniserregend ist die Zunahme fremdenfeindlicher Tendenzen in alltäglichen Situationen.