In Berlin-Weißensee eskalierte gestern Abend ein Streit zwischen mehreren Jugendlichen. Ein 16-Jähriger erlitt dabei Stichverletzungen und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Polizei rückte mit mehreren Streifenwagen an. Nach Angaben der Berliner Polizei hat die Jugendgewalt im Bezirk Pankow seit 2022 um fast 12 Prozent zugenommen.
Der Vorfall ereignete sich gegen 19:30 Uhr am Mirbachplatz, einem beliebten Treffpunkt für junge Menschen im Kiez. Zeugenaussagen zufolge waren etwa acht Personen an der Auseinandersetzung beteiligt. «Solche Konflikte entstehen oft aus Nichtigkeiten und eskalieren dann völlig unnötig», erklärt Jugendsozialarbeiter Michael Hoffmann vom nahegelegenen Jugendclub «Frei-Zeit-Haus». Die Beamten konnten zwei Tatverdächtige im Alter von 15 und 17 Jahren vorläufig festnehmen. Bei einem wurde ein Messer sichergestellt. Als ich am Tatort eintraf, standen noch immer kleine Grüppchen schockierter Jugendlicher zusammen. Die Anwohner zeigten sich besorgt über die zunehmenden Auseinandersetzungen.
Der verletzte Jugendliche befindet sich nicht in Lebensgefahr, wird aber noch stationär behandelt. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen. Bezirksbürgermeister Sören Benn kündigte verstärkte Präventionsmaßnahmen an. Weißensee steht exemplarisch für ein Problem, das viele Berliner Kieze betrifft: Wo Jugendlichen Perspektiven fehlen, wird Gewalt schnell zur Sprache der Straße.