Dresden kämpft mit akutem Mangel an Gewerbeflächen. Nur noch 27 Hektar stehen für Neuansiedlungen zur Verfügung – weniger als die Hälfte des jährlichen Bedarfs von 60 Hektar. Die Situation wird für den Wirtschaftsstandort zunehmend zur Bremse, während Nachbarstädte wie Leipzig bereits profitieren.
«Wir müssen mittlerweile interessierte Unternehmen abweisen oder auf andere Standorte verweisen», erklärt Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung. Dies trifft besonders Technologiefirmen und Produktionsbetriebe, die größere Flächen benötigen. Der Mangel wirkt sich bereits auf die lokale Wirtschaft aus. Mehrere Hightech-Unternehmen haben ihre Expansionspläne nach Leipzig oder ins Umland verlegt.
Die Stadt sucht fieberhaft nach Lösungen. Ein vielversprechendes Projekt ist die Umwandlung des ehemaligen Kraftwerks Nossener Brücke, das künftig 15 Hektar Gewerbefläche bieten könnte. Auch die Konversion ehemaliger Militärflächen wird geprüft. «Dresden braucht dringend neue Flächen, sonst verlieren wir den Anschluss«, warnt Franke.
Beim Gang durch Dresdens Industriegebiete fällt auf: Wo früher Brachflächen waren, stehen heute moderne Firmengebäude. Die Nachfrage bleibt hoch. Für die Zukunft plant der Stadtrat eine neue Strategie zur Flächenentwicklung, die im Frühjahr vorgestellt werden soll. Dresdens Wirtschaftskraft hängt davon ab, ob diese rechtzeitig greift.