Die alte Römerstadt bebte am vergangenen Wochenende. In der ausverkauften Arena Trier trafen die heimischen Gladiators auf den deutschen Basketballgiganten FC Bayern München im DBB-Pokal. Die Atmosphäre? Elektrisierend. Über 5.200 Fans verwandelten die Halle in einen Hexenkessel, als der Zweitligist dem Euroleague-Teilnehmer die Stirn bot.
Die Rollenverteilung schien klar: David gegen Goliath. Dennoch hielten die Trierer beeindruckend dagegen. Besonders Headcoach Jacques Schneider zeigte sich nach dem 67:87 stolz: «Unsere Jungs haben mit unglaublichem Herz gekämpft. Zeitweise waren wir auf Augenhöhe mit einem der besten Teams Europas.» Tatsächlich lagen die Moselaner zur Halbzeit nur mit acht Punkten zurück – eine beachtliche Leistung gegen ein Team mit einem Etat, der gut zehnmal höher sein dürfte.
Die Szene des Abends ereignete sich im dritten Viertel. Triers Forward Marcus Graves versenkte einen spektakulären Dreier über Weltmeister Andreas Obst hinweg und brachte die Arena zum Beben. In diesem Moment schien alles möglich. Ich erinnere mich an die Pokalüberraschung von 1998, als Trier den damaligen Serienmeister Leverkusen aus dem Wettbewerb warf. Diesmal reichte es nicht ganz für die Sensation.
Bayern-Coach Gordon Herbert lobte die Gastgeber: «Trier hat uns alles abverlangt. Das ist Basketball-Kultur pur.» Die Niederlage im Pokal mag schmerzen, doch die Trierer haben bewiesen, dass Basketball an der Mosel lebt. In einer Zeit, wo der deutsche Basketball durch WM-Gold im Aufwind ist, sind solche leidenschaftlichen Duelle genau das, was den Sport weiterbringt.