In Hamburg sorgt ein goldener Blitzer seit gestern für Aufsehen auf der Straße Bei den Mühren. Die auffällige Tempokontrolle im glänzenden Design ist Teil eines städtischen Tests, der noch bis Ende November läuft. Laut Verkehrsbehörde wurden im letzten Jahr über 1,2 Millionen Geschwindigkeitsverstöße in Hamburg registriert – der goldene Blitzer soll diese Zahl senken.
Die ungewöhnliche Optik des Geräts ist kein Zufall. «Wir wollen mit dem auffälligen Design präventiv wirken und Autofahrer zum langsamen Fahren motivieren, bevor sie geblitzt werden», erklärt Verkehrssenator Anjes Tjarks. Der Blitzer ist eines von 45 stationären Messgeräten im Hamburger Stadtgebiet. Anders als herkömmliche graue Blitzer fällt er sofort ins Auge – genau das ist beabsichtigt. Viele Hamburger reagieren positiv auf die Neuerung. In anderen Städten wie Hannover hat das Konzept bereits Erfolge gezeigt, dort sank die Zahl der Tempoverstöße um fast 20 Prozent.
Als ich gestern an der Stelle vorbeikam, bremsten tatsächlich viele Autos deutlich ab. Der goldene Blitzer hat in den sozialen Medien bereits den Spitznamen «Goldmarie» erhalten. Die Verkehrsbehörde will nach Abschluss der Testphase entscheiden, ob weitere goldene Blitzer in Hamburg aufgestellt werden. Sicher ist: Was der Verkehrssicherheit dient, kann durchaus auch ein bisschen glänzen.