Ein heftiger Großbrand verwüstete gestern Abend das Gebäude der ehemaligen Staatsoperette in Dresden-Leuben. Rund 100 Einsatzkräfte kämpften bis in die frühen Morgenstunden gegen die meterhohen Flammen. Laut Feuerwehrsprecher Michael Klahre mussten 15 Anwohner aus umliegenden Häusern evakuiert werden.
Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. «Die Situation war äußerst kritisch, da wir zunächst nicht ausschließen konnten, dass sich noch Personen im Gebäude befinden», erklärte Einsatzleiter Frank Müller. Das seit 2016 leerstehende Gebäude an der Altleuben-Straße war bei Dresdnern als Kulturstätte beliebt, bevor die Staatsoperette ins Kraftwerk Mitte umzog.
Die Brandursache bleibt vorerst unklar. Experten vermuten jedoch Brandstiftung, da es bereits früher kleinere Feuer im verlassenen Komplex gab. Wer gestern Abend durch Leuben fuhr, konnte die Bestürzung der Anwohner spüren. Viele standen mit Tränen in den Augen vor den Absperrungen.
Die Stadtverwaltung berief für heute einen Krisenstab ein. Oberbürgermeister Dirk Hilbert kündigte Unterstützung für betroffene Anwohner an. Der Brand zerstört nicht nur ein Gebäude, sondern auch ein Stück Dresdner Kulturgeschichte, die viele Leubener mit persönlichen Erinnerungen verbinden.