Der Morgen in Remscheid begann heute mit Sirenen und Blaulicht. Vor meinem Fenster parkten plötzlich Einsatzwagen der Polizei. Was wie eine Szene aus einem Krimi wirkte, war bittere Realität: Ein Großeinsatz gegen illegalen Waffenhandel erschütterte unsere Stadt. Die internationale Polizeibehörde Europol unterstützte die deutschen Kollegen bei der Durchsuchung mehrerer Objekte in der Lenneper Altstadt.
Die Ermittler fanden offenbar Sprengstoff und Kriegswaffen. Der Einsatz begann bereits in den frühen Morgenstunden und zog sich über den ganzen Tag. «Wir nehmen solche Hinweise auf illegalen Waffenbesitz äußerst ernst und handeln konsequent», erklärte ein Polizeisprecher vor Ort. Die Straßen wurden weiträumig abgesperrt, Anwohner mussten ihre Häuser zeitweise verlassen. Besonders beunruhigend: Die Waffen sollten vermutlich ins Ausland verkauft werden. In meinen 15 Jahren als Lokaljournalistin habe ich selten eine so angespannte Atmosphäre in unserer sonst so ruhigen Stadt erlebt. Eine Nachbarin flüsterte mir zu: «Sowas kennt man doch nur aus dem Fernsehen, nicht aus Remscheid.«
Die Durchsuchungen sind Teil einer internationalen Operation gegen Waffenschmuggel. Experten warnen schon länger vor einem Anstieg illegaler Waffen in Deutschland. Dieser Einsatz zeigt, wie nah die große Weltpolitik manchmal an unserem Alltag ist. Während ich diese Zeilen schreibe, laufen die Ermittlungen weiter – ein beunruhigender Gedanke für uns alle in Remscheid.