Die Grünen Berlin setzen auf ein bekanntes Gesicht für die Abgeordnetenhauswahl 2026. Der Klimaschutzsenator Jörg Graf soll als Spitzenkandidat ins Rennen gehen, wie Parteikreise am Donnerstag bestätigten. Graf bildet ein Führungsduo mit der ehemaligen Verkehrssenatorin Bettina Jarasch. Die Partei hofft, damit an frühere Erfolge anzuknüpfen. Bei der letzten Wahl erreichten die Grünen 18,9 Prozent der Stimmen.
Die Nominierung folgt monatelangen internen Debatten. Graf gilt als Pragmatiker mit guten Verbindungen zur Wirtschaft, während Jarasch die sozial-ökologische Basis vertritt. «Wir brauchen beide Flügel, um Berlin zukunftsfähig zu machen», erklärte die Landesvorsitzende Nina Klein. Die Kandidatur muss beim Parteitag im September noch bestätigt werden. Beobachter rechnen mit Zustimmung, obwohl einige Kreisverbände mehr Fokus auf soziale Themen fordern.
In meinen Gesprächen mit Grünen-Wählern im Wedding und in Prenzlauer Berg spüre ich eine vorsichtige Zuversicht. Die Partei hat nach dem Regierungswechsel an Profil gewonnen.
Die Entscheidung für Graf und Jarasch ist ein klares Signal an potenzielle Koalitionspartner. Die Grünen positionieren sich als pragmatische Alternative zu CDU und SPD. Ob diese Strategie aufgeht, werden die nächsten Monate zeigen. Fest steht: Der Berliner Wahlkampf wird wieder spannend.