Im Trainingszentrum am Cottaweg herrscht spürbare Erleichterung. Peter Gulacsi ist zurück auf dem Rasen. Der ungarische Keeper absolvierte gestern sein erstes Mannschaftstraining nach der Gehirnerschütterung vom Spiel gegen Frankfurt. «Die Zwangspause war notwendig, aber schwer zu akzeptieren», verriet der 35-jährige Schlussmann mit sichtlicher Erleichterung im Gesicht.
Die medizinische Abteilung hatte keine Risiken eingehen wollen. Vier Wochen musste RB auf seinen Kapitän verzichten – eine Zeit, in der die Leipziger in drei von fünf Spielen ohne Sieg blieben. Die Statistik spricht Bände: Mit Gulacsi zwischen den Pfosten liegt die Punktequote bei 2,1 pro Spiel, ohne ihn bei mageren 1,4. Besonders die Stabilität in der Defensive litt merklich. Trainer Marco Rose betont: «Peters Präsenz gibt der gesamten Mannschaft Sicherheit. Seine Rückkehr ist für uns wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.»
Das Protokoll für Kopfverletzungen wurde strikt eingehalten. Zunächst Ruhe, dann individuelle Übungen, schließlich leichtes Torwarttraining. Der letzte Schritt erfolgte nun mit der vollen Integration ins Teamtraining. Die Ärzte gaben grünes Licht für einen Einsatz am kommenden Wochenende gegen den VfL Wolfsburg.
Am Spielfeldrand beobachtete ich das vorsichtige Herantasten bei den ersten Flugparaden. Die anfängliche Zurückhaltung wich schnell der gewohnten Gulacsi-Klasse. Für den Champions-League-Kracher gegen Manchester City könnte seine Rückkehr der entscheidende Faktor werden. Die Fußballseele Leipzigs atmet auf – der Kapitän steuert wieder das RB-Schiff.