Das Gustav Mahler Jugendorchester verzauberte am Sonntag die Elbphilharmonie mit einem atemberaubenden Programm. Über 2000 Besucher erlebten die jungen Musiktalente unter der Leitung von Lorenzo Viotti. Die Atmosphäre im großen Saal war elektrisch, besonders während der Interpretation von Tschaikowskys 6. Sinfonie, der «Pathétique».
Die jungen Künstler aus 28 europäischen Ländern bewiesen eindrucksvoll, warum das Orchester als eines der besten Jugendensembles der Welt gilt. Der erst 34-jährige Viotti führte die Musiker mit präziser Eleganz durch das anspruchsvolle Programm. «Diese jungen Menschen spielen mit einer Leidenschaft und technischen Perfektion, die selbst erfahrene Profis beeindruckt», schwärmte Peter Jarchow, Musikdirektor der Hamburger Symphoniker. Besonders bewegend war der Moment, als das Publikum nach dem dritten Satz spontan applaudierte, obwohl das Stück noch nicht beendet war. Man konnte förmlich spüren, wie die Akustik des Saales jede emotionale Nuance verstärkte.
Die Hamburger Kulturszene darf sich freuen: Das Ensemble hat bereits für nächstes Jahr einen weiteren Auftritt in der Elbphilharmonie angekündigt. Kultursenator Carsten Brosda bezeichnete das Konzert als «leuchtendes Beispiel für die verbindende Kraft der Musik in unsicheren Zeiten». Wer diese jungen Musiker erlebt hat, geht mit der Gewissheit nach Hause: Die Zukunft der klassischen Musik liegt in guten Händen.