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Nachrichten Lokal > Nachrichten > Hamburg > H3N2 Grippe Todesfälle Hamburg: Ärzte warnen
Hamburg

H3N2 Grippe Todesfälle Hamburg: Ärzte warnen

Julia Becker
Zuletzt aktualisiert: Dezember 8, 2025 6:43 pm
Julia Becker
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H3N2 Grippe Todesfälle Hamburg: Ärzte warnen

Die Grippezeit in Hamburg sorgt für wachsende Besorgnis unter Medizinern. In den letzten Wochen wurden mehrere Todesfälle im Zusammenhang mit dem H3N2-Virus registriert, was die medizinische Gemeinschaft zu eindringlichen Warnungen veranlasst hat.

«Die aktuelle Grippewelle mit dem H3N2-Stamm zeigt sich besonders aggressiv«, erklärt Dr. Martina Weber vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. «Wir sehen zunehmend schwere Verläufe, die eine intensivmedizinische Betreuung erfordern.»

Die Hamburger Gesundheitsbehörde meldet einen deutlichen Anstieg der Influenza-Fälle im Vergleich zum Vorjahr. Besonders beunruhigend ist die höhere Sterberate bei älteren Patienten und Menschen mit Vorerkrankungen. Allein im Februar wurden 14 Todesfälle gemeldet, die direkt auf Komplikationen durch das H3N2-Virus zurückzuführen sind.

Intensivmediziner aus mehreren Hamburger Kliniken fordern nun eine Anpassung der Impfstrategie. «Wir müssen die jährliche Grippeimpfung früher beginnen, idealerweise bereits im September», betont Prof. Thomas Müller vom Asklepios Klinikum Barmbek. «Besonders Risikogruppen sollten nicht bis November oder Dezember warten, wenn die Infektionswelle bereits anläuft.»

Die Symptome einer H3N2-Infektion unterscheiden sich zunächst kaum von anderen Grippeviren: hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen sowie trockener Husten sind typisch. «Was uns aber Sorgen macht, ist die Schnelligkeit, mit der sich der Zustand mancher Patienten verschlechtert», sagt Dr. Weber. «Innerhalb von 24 bis 48 Stunden kann aus scheinbar milden Symptomen eine lebensbedrohliche Situation entstehen.»

Besonders gefährdet sind Senioren über 60 Jahre, chronisch Kranke und immungeschwächte Personen. Aber auch jüngere, gesunde Menschen können schwer erkranken. Familie Brandt aus Hamburg-Wandsbek erlebte dies am eigenen Leib. «Mein Mann war immer kerngesund, nie krank», berichtet Ursula Brandt. «Die Grippe hat ihn innerhalb einer Woche so geschwächt, dass er auf die Intensivstation musste. Die Ärzte kämpften tagelang um sein Leben.»

Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat auf die Situation reagiert und zusätzliche Impfangebote geschaffen. In allen Stadtteilen wurden die Kapazitäten erweitert. «Es ist nicht zu spät, sich jetzt noch impfen zu lassen», betont Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer. «Die Impfung bietet zwar keinen hundertprozentigen Schutz, kann aber schwere Verläufe deutlich mildern.»

Experten betonen zudem die Wichtigkeit grundlegender Hygienemaßnahmen: regelmäßiges Händewaschen, Abstand halten zu erkrankten Personen und bei Symptomen zu Hause bleiben, um andere nicht anzustecken. «Wir haben durch die Corona-Pandemie viel über Infektionsschutz gelernt. Diese Erkenntnisse sollten wir auch bei der Grippe anwenden», rät Dr. Weber.

Die aktuelle Grippewelle wird nach Einschätzung der Experten noch bis in den April hinein anhalten. Das Gesundheitsamt Hamburg empfiehlt allen Bürgern, bei plötzlich auftretendem hohen Fieber, starken Schmerzen und Atemwegssymptomen ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen – besonders wenn Risikofaktoren vorliegen.

Hausärztin Dr. Sabine Kleinert aus Hamburg-Eimsbüttel bemerkt einen Anstieg der Patientenzahlen in ihrer Praxis: «Viele kommen mit Grippe-Symptomen zu uns. Wichtig ist, dass sich Patienten mit ersten Anzeichen telefonisch melden, damit wir sie beraten können, ob ein Praxisbesuch nötig ist oder ob sie besser zu Hause bleiben sollten.»

Für Familien mit Kindern gibt Dr. Kleinert eine klare Empfehlung: «Wenn ein Kind hohes Fieber entwickelt und auffällig matt wirkt, sollten Eltern nicht zögern, ärztlichen Rat einzuholen. Besonders wenn Atembeschwerden hinzukommen, ist Vorsicht geboten.«

Die Hamburger Krankenhäuser haben ihre Notfallpläne aktiviert, um auf steigende Patientenzahlen vorbereitet zu sein. «Wir beobachten die Situation sehr genau und passen unsere Kapazitäten laufend an», erklärt ein Sprecher der Hamburger Krankenhausgesellschaft. «Bisher können wir alle Patienten angemessen versorgen, aber wir appellieren an die Bevölkerung, die Schutzmaßnahmen ernst zu nehmen.»

Die eindringliche Botschaft der Hamburger Ärzte lautet: Die H3N2-Grippe ist keine harmlose Erkältung. Sie kann schwerwiegende Komplikationen verursachen und erfordert besondere Aufmerksamkeit. Impfung, Hygiene und rasches Handeln bei Symptomen bleiben die wichtigsten Schutzmaßnahmen.

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VonJulia Becker
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Julia ist eine engagierte Reporterin für den Süden Deutschlands mit Schwerpunkt auf München und Stuttgart. Sie schreibt über lokale Kulturveranstaltungen, das wirtschaftliche Stadtleben und Geschichten von Menschen, die ihre Region prägen. Ihre Beiträge zeichnen sich durch Nähe, Empathie und starke persönliche Perspektiven aus.
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