Die Hamburger Innenstadt verwandelt sich: Neue Fahrradwege sollen die Stadt sicherer für Radfahrer machen. Seit gestern wurde die umstrittene Radspur am Jungfernstieg fertiggestellt. Nach Angaben der Verkehrsbehörde nutzen täglich über 3.000 Radfahrer diese zentrale Strecke, oft unter riskanten Bedingungen.
Der neue Radweg ist Teil eines stadtweiten Konzepts zur Verkehrswende. Die rot-grüne Koalition treibt den Ausbau trotz Kritik von Händlern und Autofahrern voran. «Wir müssen Hamburg für alle Verkehrsteilnehmer sicherer machen», erklärt Verkehrssenator Anjes Tjarks. Besonders die Unfallzahlen mit Radfahrern sollen sinken.
Einzelhändler am Jungfernstieg befürchten Umsatzeinbußen. «Weniger Parkplätze bedeuten weniger Kunden», sagt Lisa Müller vom Einzelhandelsverband. Die Diskussion zeigt, wie emotional das Thema Verkehrsplanung in der Hansestadt diskutiert wird. Als regelmäßige Beobachterin der Verkehrssituation fällt mir auf, wie angespannt die Lage zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern geworden ist.
Die Fertigstellung markiert nur den Anfang. Weitere Radwege in Altona und Eimsbüttel sollen folgen. Die Stadt plant bis 2025 ein zusammenhängendes Radwegenetz. Die Verkehrswende in Hamburg bleibt ein Balanceakt zwischen Klimaschutz und wirtschaftlichen Interessen. Moin, moin – so geht modernes Stadtleben.