Seit Montagmorgen kontrollieren Beamte dutzende Barbershops in Hamburgs Stadtteilen. Bis zum Nachmittag wurden bereits 25 Betriebe überprüft, wobei fast überall Verstöße festgestellt wurden. Laut Zoll arbeiten etwa 90 Prozent der Barbershops in Hamburg nicht gesetzeskonform.
Die gemeinsame Aktion von Zoll, Steuerfahndung und Polizei deckte zahlreiche Unregelmäßigkeiten auf. Besonders häufig wurden Mindestlohnverstöße und nicht angemeldete Beschäftigungsverhältnisse entdeckt. „Wir sehen immer wieder, dass Mitarbeiter schwarz beschäftigt werden oder unter falschen Namen arbeiten», erklärt Thomas Meier vom Hauptzollamt Hamburg. In einigen Läden fanden die Beamten nicht registrierte Kassensysteme und mangelhafte Buchhaltung. Mir ist aufgefallen, dass viele der kontrollierten Geschäfte erst in den letzten zwei Jahren eröffnet haben – ein deutliches Zeichen für den Boom der Branche.
Die Barbershops haben sich an jeder Ecke Hamburgs etabliert. Die Betreiber müssen nun mit empfindlichen Geldstrafen rechnen. Die Behörden kündigen weitere Kontrollen an. Was oberflächlich als hippes Geschäftsmodell erscheint, entpuppt sich oft als Schauplatz für Steuerhinterziehung und Sozialbetrug auf Kosten der Gemeinschaft.