In Hamburgs traditionsreichem Hafen sorgt eine Personalentscheidung für Aufruhr: Angela Titzrath, die langjährige Chefin der HHLA, wurde vom Aufsichtsrat entlassen. Nach sieben Jahren an der Spitze des Hafenbetreibers muss sie ihren Posten räumen. Der Hamburger Hafen, durch den jährlich über 8 Millionen Container laufen, steht vor einer Führungswende.
Die Entscheidung fiel nach turbulenten Monaten für die HHLA. Titzraths Führungsstil stand wiederholt in der Kritik. «Die Zusammenarbeit war zunehmend von Spannungen geprägt», erklärte ein Insider aus Hafenkreisen. Besonders der geplante Einstieg der Reederei MSC sorgte für kontroverse Diskussionen. Die 58-jährige Managerin soll nun eine Millionenabfindung erhalten – Berichten zufolge könnte diese bei rund 4,5 Millionen Euro liegen. Wer auf den Straßen rund um die Landungsbrücken mit Hafenarbeitern spricht, hört gemischte Reaktionen. Viele schätzten Titzraths Engagement für die Modernisierung, andere kritisierten ihren durchsetzungsstarken Stil.
Der Hafenumschlag in Hamburg kämpft seit Jahren mit rückläufigen Zahlen. Als Übergangslösung übernimmt zunächst Vorstandsmitglied Torben Seebold. Die Suche nach einer dauerhaften Nachfolge läuft. Für die Zukunft des Hamburger Hafens bleibt die entscheidende Frage: Wer kann den traditionsreichen Umschlagplatz im internationalen Wettbewerb neu positionieren?