Die tödliche Messerattacke am Hamburger Hauptbahnhof vom vergangenen Freitag erschüttert weiterhin die Hansestadt. Die 39-jährige Tatverdächtige muss nach Entscheidung des Haftrichters in eine psychiatrische Einrichtung statt ins Gefängnis. Laut Polizeistatistik ist dies bereits der vierte schwere Messerangriff in Hamburg seit Jahresbeginn.
Der Vorfall ereignete sich am frühen Freitagabend im belebten Hauptbahnhof. Die Frau attackierte einen 35-jährigen Mann, der noch am Tatort seinen Verletzungen erlag. «Die ersten Untersuchungen deuten auf eine psychische Erkrankung als Tatursache hin», erklärte Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering. Zwei weitere Personen erlitten leichte Verletzungen, als sie eingreifen wollten. Die Tatverdächtige ließ sich widerstandslos festnehmen.
Als Anwohnerin des Bahnhofsviertels bemerke ich die zunehmende Verunsicherung unter Pendlern und Anwohnern. Die Polizei hat ihre Präsenz rund um den Hauptbahnhof verstärkt. Bürgermeister Peter Tschentscher sprach von einer «schrecklichen Tat» und forderte eine gründliche Aufarbeitung. Der Hamburger Senat plant nun eine Sondersitzung zum Thema Sicherheit an öffentlichen Plätzen.
Die Betroffenheit in der Stadt ist groß. In den kommenden Tagen soll eine Mahnwache für das Opfer stattfinden. Experten fordern mehr Aufmerksamkeit für psychische Gesundheit und bessere Präventionsarbeit. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die schwierige Balance zwischen öffentlicher Sicherheit und angemessener psychiatrischer Versorgung in unserer Stadt.